Die Systemische Werkstatt verschreibt sich einer postmodernen, systemisch-konstruktivistischen Position. Diese Denktradition gibt den ethisch-reflexiven Rahmen für die Beratungs-, Coaching-, Supervisions- und Trainingsangebote der Werkstatt vor.  Das bedeutet im Praxisbezug, wer über Bestehendes hinausgehen möchte, seine Denk- und Wahlmöglichkeiten erweitern will, wird eigenes Handeln an immer wieder zu hinterfragenden Maßstäben messen müssen.

Die Systemische Werkstatt lebt somit eine Philosophie, die sich im postheroischen Denken gründet. Damit ist eine gelebte Haltung gemeint, die sich von den großen Erzählungen einer Machbarkeitsideologie und dem „Mythos der instruktiven Interaktion“ (Maturana) verabschiedet hat.

„Du kannst niemanden etwas lehren. Du kannst ihm nur beibringen, es selbst zu entdecken“(Galilei).

Das postmoderne Beratungsprojekt, das sich aus dem epistemologischen Background des Konstruktivismus und sozialen Konstruktionismus speist,  generiert sich über den zentralen Kerngedanken,  dass Wirklichkeit nicht einfach erfasst und abgebildet, sondern durch strukturdeterminierte Narrationen fortlaufend hergestellt werden muss. Wirklichkeitskonstruktion entsteht somit im Dialog und Multilog. Daraus ergeben sich für die Arbeiten der Werkstatt ein zwingender Verzicht im Monolog, in der Trivialisierung von Menschen und Menschen in Systemen, sowie einer reduktiven Sichtweise von Komplexität.

Für den Beratungsalltag der Systemischen Werkstatt ist es somit verpflichtend, dass:

• unterschiedliche und differente Wirklichkeitsentwürfe von Personen, Gruppen, Teams und Organisationen existieren dürfen. Keine ist richtiger als die andere, sie laden vielmehr zu einem konstruktiven Spiel ein. 

• zusätzliche Komplexität angeboten werden muss, um einen neuen oder anderen Sinn in einem Prozess des „wilden Denkens“ zu ermöglichen.